In Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und anderen Gesundheitseinrichtungen wird regelmäßig eine Stellen- oder Personalbemessung für Stellenpläne durchgeführt: Wie viele Vollkräfte oder Vollzeitäquivalente benötigt eine Station, eine Abteilung oder eine Einrichtung? Doch in der Praxis zeigt sich: Viele dieser Berechnungen sind zu optimistisch, weil man Ausfälle innerhalb der Ausfallreserve, Überstunden (OVT bzw. Overtime) und kurzfristige Einspringdienste nicht realistisch einplant. Das führt dazu, dass der Plan bei Belastung zusammenbricht, es zu häufigem Nachsteuerungsbedarf und versteckten Zusatzkosten kommt.
Im Gesundheitswesen ist Einspringen aus dem Frei leider zur Routine geworden. Pflegekräfte, Therapeutinnen oder medizinisches Fachpersonal springen kurzfristig für erkrankte Kolleginnen und Kollegen ein, oft mit gutem Willen und Teamgeist. Doch aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist dieses „Helfen“ alles andere als günstig.
Denn wenn jemand einspringt, zahlt die Einrichtung mehr als doppelt: einmal für die erkrankte Person (Entgeltfortzahlung) und einmal für den Ersatzdienst. Hinzu kommen Zuschläge, Planungsaufwand und langfristige Folgekosten.